Hundetraining & Gassi-Service Bianca Willach
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Kastration beim Hund als Erziehungsmittel?

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Kastration beim Hund als Erziehungsmittel?

Kastration beim Hund, ein kontrovers diskutiertes Thema, worauf ich hier einmal eingehen möchte.

Noch viel zu häufig wird davon ausgegangen, dass eine Kastration Verhaltens- oder Erziehungsprobleme lösen kann. Man erhofft sich, dass der Hund nach der Kastration ruhiger wird oder keine Probleme mehr mit Artgenossen hat.

Grundsätzlich ist die Kastration nur auf Grund von tierärztlicher Indikation möglich. Ein Hund darf nicht „einfach so“ kastriert werden -> siehe § 6 des Tierschutzgesetzes.

Eine positive Veränderung ist in der Regel nur dann gegeben, wenn das Verhalten des Hundes mit den Sexualhormonen in Verbindung steht. In vielen Zusammenhängen bringt eine Kastration gar keine Veränderung oder ein Verhalten verschlimmert sich sogar. Gerade im Bereich Angst kann dies weitreichende Folgen haben.

Hier spielt das Stresshormon Cortisol eine große Rolle, die Sexualhormone fungieren hier als Gegenspieler und dämpfen den Stress. Nimmt man hier die Sexualhormone weg, wird sich die Angst tendenziell verstärken.

Frühkastration

Und ein weiteres ganz wichtiges Thema in diesem Zusammenhang: die sog. Frühkastration. Hier wird der Hund, noch bevor er geistig und körperlich vollständig entwickelt ist, kastriert. Auch hier können die Folgen nicht unerheblich sein. Bestimmte hormonell gesteuerte Entwicklungsprozesse können meist nicht stattfinden. So bleibt der Hund vom Kopf her in seiner Kindheit stecken. Aber auch die körperlichen Auswirkungen sind nicht zu missachten.

Einige Sexualhormone sind auch mitverantwortlich für den Knochenwachstum und den Aufbau der Muskulatur. Nimmt man diese vorzeitig weg, so kommt es hier zu Störungen im Wachstum und in Folge dessen auch zu möglichen Gelenkserkrankungen. Es gibt noch viele weitere Dinge, die man zu diesem Thema sagen könnte, das würde aber den Rahmen sprengen.

Eine Kastration sollte immer eine Einzelfallentscheidung sein und mögliche Folgen müssen unbedingt berücksichtigt werden. Diese Entscheidung muss wohlüberlegt sein und nicht auf Grund einer einfachen Lösung eines „Erziehungsproblems“ gefällt werden.

Wir müssen uns immer bewusst sein, dass dies ein massiver Eingriff in das Leben unserer Hunde ist. Und ich finde es erschreckend, wie viele Hunde ohne triftigen Grund kastriert werden!

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