Für wen ist die Hundephysiotherapie das Richtige?

Hundephysiotherapie – Anfang Oktober habe ich nach zwei langen Jahren meine Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin erfolgreich abgeschlossen. Viel gelernt, viel gefühlt und wieder ein ganz neuen Blick auf unsere Hunde bekommen.
Doch welcher Hund profitiert denn von der Hundephysiotherapie? Bestimmt nur alte und kranke Hunde…? Grundsätzlich ist Physiotherapie für jeden Hund geeignet. Ob jung oder alt, gesund oder krank. Einen Unterschied macht die Regelmäßigkeit der Termine.
Hundephysiotherapie für junge, gesunde Hunde
Bei einem gesunden, jungen Hund kann man vorbeugend halbjährlich einen Physiotherapeuten drüber schauen lassen. Zu schauen, dass alle Gelenke frei beweglich sind, es keine Verspannungen oder Blockaden gibt. Und sollte es doch irgendwo ein wenig zwicken, kann man rechtzeitig etwas dagegen tun.
Unterstützung für Hunde aus dem Tierschutz
Hunde aus dem Tierschutz können davon profitieren, dass mögliche verspannte Strukturen, vielleicht auch bedingt aus ihrer Ängstlichkeit, gelockert werden können und zu mehr Entspannung. Außerdem ist für den ein oder anderen der Muskelaufbau ein wichtiges Element, wenn sie lange Zeit im Shelter gewesen sind und entsprechend wenig Bewegung hatten.
In welchen Abständen hier Termine nötig sind, hängt ein wenig damit zusammen, wie gut der Hund sich anfassen lässt und der Mensch auch Zuhause die Hausaufgaben macht.
Hundephysiotherapie für Hundesenioren (ab ca. 8 Jahren)
Hundesenioren und ihre Problemchen sollten auf keinen Fall als „der ist halt schon älter“ abgeschrieben werden. Auch hier kann man einiges zum Wohlbefinden beitragen und die Beweglichkeit erhalten. Bei akuten Geschichten sind Termine alle zwei Wochen sinnvoll, um erst mal den Weg in die richtige Richtung einzuschlagen.
Später, wenn alles läuft, reicht es dann auch, alle 1-2 Monate mal drauf schauen zu lassen und die Therapie anzupassen.
Bei Chronische Geschichten
Chronisch kranke Hunde (ED, HD, Spondylose oder Arthrose) profitieren in einer akuten Phase auch von regelmäßiger Therapie. Natürlich können diese Erkrankungen nicht geheilt werden, aber wir können maßgeblich dazu beitragen, den Verlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität zu steigern.
Ich selbst gehe mit Hexe derzeit alle zwei Monate zur Physiotherapie. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel daran gearbeitet, dass es so ist, wie es jetzt ist. Anfänglich waren wir wöchentlich, später alle zwei Wochen und dann 1x im Monat dort. Mir ist wichtig, dass es ihr gut geht, trotz ihrer HD und Arthrose und auch ihres Alters. Und ich hoffe auch, dass das noch ganz lange so bleibt.
Hundephysiotherapie nach operativen Eingriffen
Ein Hund, der operiert wurde, profitiert nicht nur von der Physiotherapie, sondern ist ein ganz wichtiger Teil des Heilungs- und Genesungsprozesses. Nur so können wir dafür sorgen, dass die Gelenkbeweglichkeit erhalten bleibt, die Muskulatur nicht zu sehr abbaut und sich keine Schonhaltungen etablieren. Und das ganze braucht mitunter eine regelmäßige, anfangs auch wöchentliche Begleitung, weil man nicht gleich alles zu Beginn mit dem Hund machen kann.
Mag sein, dass es auf den ersten Blick für Dich und Deinen Hund nicht notwendig erscheint, aber ich bin immer ein Freund von Vorsorge und rechtzeitigem Unterstützen, egal ob Training oder Physiotherapie. Lieber ein halbjährlicher Check-Up, bei dem im besten Falle nichts ist und wenn doch kann man rechtzeitig eingreifen. Als zu warten, bis Probleme und Schonhaltung sich etabliert haben.